Oft hatten Klöster auch eine eigene Brauerei, auch die Klöster der Trappisten. Im ehemaligen Kloster Mariawald leben zwar keine Trappisten mehr – aber ein Mariawälder Bier aus der eigenen Brauerei wird es schon bald wieder geben. „Nemus Mariae“ – der Wald Mariens – heißt der Triple-Bock, dessen Probesud schon in der Gemünder Brauerei von Braumeister Anton Schmitt angesetzt worden ist und besonders vielversprechend schmeckt.
Grund dafür ist eher ein trauriger Anlass: Vom Hochwasser am 15. Juli 2021 war auch die Gemünder Brauerei betroffen: Der damals mit hochwertiger Trappistenhefe angesetzte Probesud lagerte zu dem Zeitpunkt zwar sicher im Tank. Doch erst nachdem die Aufräumarbeiten beendet waren, sechs Monate später, konnte der Sud erstmals verkostet werden.
Ein wenig erinnert das, was sich so ergab, an die Sage vom „Spätlese-Reiter“ auf Schloss Johannisberg im Rheingau, dem ältesten reinen Rieslingweingut der Welt: 1775 verspätete sich der amtliche Reiter mit der Leseerlaubnis, die Trauben blieben an den Stöcken hängen. Sie entwickelten eine Edelfäule – und ein besonders hochwertiges Aroma. Die „Spätlese“ war geboren.
Dem Probesud von „Nemus Mariae“, der neuesten Bierspezialität der Eifel, gebraut mit Trappistenhefe und nach dem Deutschen Reinheitsgebot, erging es ähnlich. Durch die erzwungene längere Reifezeit entwickelte sich ein besonders vollmundiges Aroma. Eine einzigartige Rezeptur mit Flut-Bonus, wenn man so will. Genauer ein bernsteinfarbener Triple-Bock mit neun Prozent Alkohol.
Künftig wird Braumeister Anton Schmitt „Nemus Mariae“ allerdings nicht mehr in der Gemünder Brauerei brauen, sondern direkt an der Stelle, von der es seinen Namen hat: Im Kloster Mariawald. Dort baut die Kloster Steinfeld GmbH & Co. KG eine neue Klosterbrauerei, die kupfernen Sudkessel können die Besucher bald unmittelbar vor dem umgebauten Restaurant sehen. Sie werden auch die Ersten sein, die „Nemus Mariae“ direkt aus dem Tank gezapft verkosten können.
Verkauft wird das neueste Eifeler Klosterbier zur Markteinführung im Sechser-Träger mit 0,33 Liter-Flaschen. Erhältlich ist es in den Klosterläden von Steinfeld und Mariawald, sowie in ausgewählter Gastronomie und im Getränkehandel.