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Stiftung Kloster Steinfeld übergibt Spendenscheck über 10.000.-€ - für die Außenwohngruppe Franziskus des Hermann-Josef-Hauses in Schleiden-Oberhausen.

Die Außenwohngruppe Franziskus des Hermann-Josef-Hauses in Schleiden-Oberhausen wurde vom Juli-Hochwasser des vergangenen Jahres getroffen. Kinder verloren ihre gesamten persönlichen Gegenstände in der Flut und mussten evakuiert werden. Seit Ostern sind sie wieder zurück.

Dass es spannend war, würden die 12 bis 14 Jahre alten Jungs vielleicht im Nachhinein nicht ganz ausschließen. Jungs sind eben so. Doch damals, in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 war die Spannung eher das Unwichtigere. Größer war die Angst und dann die Trauer: Das Hochwasser der Olef, vor allem aber die Mengen von den nahen Waldhängen herabstürzenden weiteren Wassers aus ihren Zuläufen, hatten im Schleidener Stadtteil Oberhausen für schwere Überschwemmungen gesorgt. Auch im Gebäude der Außenwohngruppe Franziskus des Hermann-Josef-Hauses am Ortsrand.
„Der Keller mit den Schlafräumen der vier Jungs stand komplett unter Wasser, das Erdgeschoss noch gut 60 Zentimeter hoch“, so Janina Szymczak, Gruppenleiterin der Außenwohngruppe Franziskus.

 

Ein Zimmer der Jungen vor der Überflutung.

Zum Glück konnten sich damals die Jungs noch ins Obergeschoss des Hauses retten, hier sind zwei Mädchenzimmer der Wohngruppe. Sie hatten vor der Flucht nach oben gerade noch einen Rucksack packen können. Gemeinsam erlebten die Kinder so die Schreckensnacht – bei Panoramablick aus den Fenstern auf die strömenden Wasser am Haus entlang.

Denn Kinder und Betreuer waren vom Wasser eingeschlossen, zudem ab 23 Uhr ohne jede Telefon- oder Mobilfunkverbindung. Erst am nächsten Morgen konnten sie evakuiert werden. Die Kinder wohnten zunächst bis zum 1. September im Hermann-Josef-Haus in Urft, danach in der „Primaner-Etage“ des Klosters Steinfeld über dem historischen Kreuzgang.

Doch was war ihnen nach der Flut geblieben? „An persönlichen Gegenständen wie Spielzeug, Handys oder Fahrrädern nichts mehr“, so Susanne Beck-Schwarte, Geschäftsführerin des Hermann-Josef-Hauses. Vier Jugendliche, die ohnehin keine familiäre Anlaufstelle mehr haben, hatten nun auch noch das Wenige verloren, das sie einst von Zuhause mitgebracht hatten.

 

Keller und Erdgeschoss der Außenwohngruppe Franziskus in Schleiden-Oberhausen wurden bei dem Julihochwasser 2021 überflutet.
Foto: Stefan Lieser

Verglichen mit dieser seelischen Belastung mag der entstandene Sachschaden am Wohngruppengebäude fast schon gering wiegen. Räume lassen sich trocknen, Wände neu streichen, Möbel kaufen. Keller und Erdgeschoss mussten komplett renoviert werden. Als die Jugendlichen, drei der vier Jungs leben noch hier, Ostern endlich zurückkehren konnten, roch es noch überall nach Farbe und neuem Bodenbelag.

„Wir möchten unserer Wohngruppe, speziell den Kindern, die Unglaubliches durchgemacht und überstanden haben, gerne helfen“, so P. Lambertus Schildt SDS, Vorstandsmitglied der Stiftung Kloster Steinfeld. Er und Vorstandsvorsitzender Martin Reinicke überreichten Susanne Beck-Schwarte und Janina Szymczak einen Symbolscheck über 10.000 Euro. Eine Spende für den Neuanfang. Zum Beispiel für ein neues Trampolin.

 

Die Stiftung Kloster Steinfeld unterstützt die Außenwohngruppe Franziskus des Hermann-Josef-Hauses bei der Neuanschaffung von Ausstattung, Spielgerät und persönlichen Gegenständen wie Smartphones für die hier lebenden Kinder. Vorstandsvorsitzender Martin Reinicke (links) und Vorstandsmitglied P. Lambertus Schildt SDS (zweiter von links) übereichten den Spendenscheck an Susanne Beck-Schwarte, Geschäftsführerin des Hermann-Josef-Hauses (zweite von rechts) und Wohngruppenleiterin Janina Szymczak.
Foto: Stefan Lieser

Text und Bild: Stefan Lieser – Eifelschreiber.com