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Das diesjährige Pfarrfest der Pfarrei Steinfeld war vielleicht eines der Wichtigsten der jüngeren Zeit: Es war mit der Einsegnung der neu eingedeckten 24 Dächer der Basilika verbunden.

Der Segen spielte beim diesjährigen Pfarrfest der Pfarrei Steinfeld gleich eine doppelte Rolle: Steinfelds Pfarrer Pater Wieslaw Kaczor spendet ihn am Ende des Familiengottesdienstes als „Wettersegen“  mit Blick auf die erflehte Standfestigkeit der neuen Basilkadbedachung, und er spendete ihn wenig später aus der „mobilen Kanzel“ mit der Einsegnung für alle 24 Einzeldächer, die für 1,7 Millionen Euro in den vergangenen fünf Jahren neu beschiefert worden sind.

Aus dem Arbeitskorb des Steigers segnete Pfarrer P. Wieslaw Kaczor (links), begleitet von Dachdeckermeister Ralf Krings, über dem westliche Schleppdach alle 24 Einzeldächer der Basilika ein.
Foto: Stefan Lieser

Es war der Höhepunkt des diesjährigen Pfarreifestes am Pfarrhaus, wo ein kleines Festzelt aufgebaut war, das Pfarreiteam für die passende warme und kalte Verpflegung sorgte, und der Musikverein Urft (Leitung: Toni Scheuver) ein Ständchen spielte.

Bei den Gästen herrschte an diesem Tag durchweg gute Laune. Kein Wunder angesichts des ersten Pfarreifestes nach zweijähriger Corona-Pause und des Abschlusses einer Baumaßnahme, die in diesem Kostenrahmen so nicht mehr wiederholbar ist, so auch Architekt Thomas Staerk. Er konnte nach Abschluss der mit fünf Jahren für ihn „längsten Baustelle“ zufrieden feststellen, dass er den Kostenrahmen eingehalten hatte.

Der Musikverein Urft spielte zum Pfarrfest ein Ständchen.

Architekt Thomas Staerk (links) und Helmut Kirfel, Vorsitzender des GDG-Rates, freuten sich über die Fertigstellung der Baumaßnahme an den 24 einzelnen Dächern der Basilika nach fünfjähriger Bauzeit.
Foto: Stefan Lieser

Anerkennung bekamen die Handwerker für die geleistete Arbeit von Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser: „Steinfeld, Basilika und Kloster, sind der Markenkern unserer Gemeinde. Wir haben die Arbeiten gerne mit unserem Denkmalschutzmitarbeiter Christian Engels unterstützt.“

Doch nach der Baustelle ist bei einem großen wie bedeutsamen historischen Bauwerk wie der Basilika Steinfeld auch immer vor der Baustelle: In den kommenden Jahren stehe die „Sicherung aller Gemälde in der Basilia“ an, so Helmut Kirfel vom GdG-Pfarrvorstand, der auch Baubeauftragter der GdG Kall-Steinfeld ist. Er hoffe für die Kosten auf eine Förderung durch den Denkmalschutz.

Dann könnte Monika Herzog vom Amt für Denkmalpflege beim Landschaftsverband Rheinland wieder Ansprechpartnerin sein. Sie schloss wenig später P. Kaczor aus luftiger Höhe in seine Dankesworte ein. An der Seite von Dachdeckermeister Ralf Krings aus Baesweiler, dessen Spezialisten die Schiefereindeckungen vollbracht hatten, wurde er im Arbeitskorb des Steigers in Höhe des westlichen Schleppdachs hochgefahren und fühlte sich dort im direkten wie übertragenen Sinne „dem Himmel ein Stück näher“. Zudem, so Kaczor humorvoll „sind die neuen Regenrinnen sauber, das ist von hier gut zu erkennen.“

Sprachs und segnete nach einem „Ein Haus voll Glorie schauet“, zum feierlichen Anlass von Trompeter Andreas Lang aus einem Kirchturmfenster gespielt, die neuen Basilikadächer ein. Passend läuteten während der Zeremonie die Kirchenglocken. Es war 12 Uhr mittags geworden.

Unterhalb im Festzelt hofften unterdessen die Messdiener und Messdienerinnen der GdG Kall-Steinfeld auf Großzügigkeit seitens der Pfarrfestbesucher. Nicht vergebens, wie sich zeigen sollte. Aber wer hätte nicht gerne einmal eine Grußpostkarte aus dem Vatikan? Die versprechen die Messdiener denen, die sie mit einem Obolus für ihre im Oktober geplante Rom-Reise unterstützen.

Eine Woche geht es dann für 24 Messdiener der GdG inklusive Betreuer in die „ewige Stadt“,

Andreas Lang spielte aus dem Kirchturmfenster zur Einsegnung der neuen Dächer der Basilika auf seiner Trompete ein Kirchenlied.

Die Messdiener der GdG Kall-Steinfeld und Betreuerin Elisabeth Pützer (zweite von links) sammelten Spenden für ihre Fahrt nach Rom.
Foto: Stefan Lieser

Text: Stefan Lieser