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Steinfeld. Die Umbenennung der 44 Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) im Bistum Aachen zum 1. Januar in 44 „Pastorale Räume“, Teil eines längerfristigen Struktur- und Organisationswandels, hat auch personelle Konsequenzen: Teils langgediente Pfarrer werden ihre Gemeinden verlassen. Das gilt auch für die vormalige GdG Hl. Herman-Josef Steinfeld (Gemeinden Kall und Nettersheim), wie auch für die ehemalige GdG Hl. Apostel Matthias (Blankenheim und Dahlem).

Besuch bei Pfarrer Klemens Gößmann im Pfarrhaus von Kall unterhalb der Pfarrkirche St. Nikolaus. Hier hat Gößmann als Pfarradministrator seit dem September 2023 gewirkt, er hatte die seelsorgerische Lücke geschlossen, die mit dem Ruhestand von Pfarrer Hans-Joachim „HaJo“ Hellwig – er war mehr als 30 Jahre Pfarrer in Kall – entstanden war. Der Interimsjob des Nachfolgers war befristet. Im Frühjahr 2025 wird der geistliche nun „vier lebendige Eifelgemeinden“ in Kall, Dottel, Scheven und Keldenich mit „mehr als 100 Ehrenamtlichen“ verlassen. Ab dem kommenden März wird der 59-Jährige, er ist gebürtig aus der Soester Börde, im Bistums Aachen zum Pastoralen Raum Inden/Langerwehe im Kreis Düren wechseln. Dort wird er die Leitung übernehmen.

Kalls Pfarradministrator Klemens Gößmannn (links) wechselt im Frühjahr 2025 in einen der neuen „Pastoralen Räume“ im Landkreis Düren. P. Wieslaw Kaczor, Leiter der GdG Hl. Hermann-Josef Steinfeld dankt ihm für die Vertretung nach dem Ruhestand des langedienten Kaller Pfarrers Hellwig. Foto: Stefan Lieser

 

Aus 44 „Gemeinschaften der Gemeinden“ (GdG) sind zum 1. Januar „Pastorale Räume“ geworden. Zumindest in der „Region Eifel“ des Bistums Aachen mit ihren nach wie vor sechs Verwaltungsgebieten bleibt der bestehende Zuschnitt entlang der Kommunalgrenze allerdings erhalten. Zudem sollen pro „Pastoralen Raum“ aber mindestens 13.000 Gläubige amtlich verzeichnet sein. Der „Pastorale Raum Kall/Nettersheim“ – er umfasst die Gemeinden Kall und Nettersheim – hat aktuell, um die 14.000.

Für die Neuorganisation, die auch andere Bistümer in Deutschland planen, gibt es mehrere Gründe und er ist auf Jahre hin angelegt. Priestermangel, rückläufige Gläubigen-Zahlen, steigenden Kosten und Effizienz- und Synergieziele – das gilt wohl für alle deutschen Bistümer. Bis 2028 sollen sich so innerhalb der 44 „Pastoralen Räume“ im Bistum Aachen Einzelpfarreien zu einer Großpfarrei zusammenschließen mit einem leitenden Pfarrer und einem Kirchenvorstand sowie örtlichen Ausschüssen. Langfristig plant das Bistum den gesamten Sprengel auf nur noch acht Pfarreien aufzuteilen.

Im „Pastoralen Raum Kall/Nettersheim“ bleibt Pater Wieslaw Kaczor leitender Pfarrer, seine künftig so genannten „geistlichen Mitarbeiter“ – auch wenn sie von der Qualifizierung Pfarrer sind – werden wie bisher P. Georg Herr sein, und als Ersatz für Pfarrer Gößmann von der GdG Hl. Apostel Mathias Blankenheim-Dahlem Pfarrer Matthäus Zuska. Er wird nach 15 Jahren den „Pastoralen Raum“ wechseln und im Kaller Pfarrhaus wohnen. Der 64-Jährige gebürtige Ostpreuße blickt dankbar auf seine 15 Jahre am alten Ort zurück: „Ich bin zufrieden und dankbar, dass ich hier tätig sein durfte. Die Eifeler haben mich herzlich aufgenommen“, zieht Zuska Bilanz.

 

Pfarrer Matthäus Zuska von der GdG Hl. Apostel Mathias Blankenheim-Dahlem wird der Ersatz für Pfarrer Gößmann .Foto: Stefan Lieser

Was sich für ihn neben dem neuen Arbeitsplatz ebenfalls ändert, sind neue Zuständigkeiten im „Pastoralen Raum“. Als laut Dienstplan „Geistlicher Mitarbeiter“ wird der Pfarrer mit Dienstwohnung im Kaller Pfarrhaus nicht mehr für die Seelsorge in ihm zugeordneten Pfarreien verantwortlich sein, sondern mit den Kollegen für alle 13 Pfarreien und vier Kapellengemeinden zwischen Steinfeld, Sistig, Kall, Nettersheim und Tondorf.

Sein Nachfolger im „Pastoralen Raum Blankenheim-Dahlem“ wird Pfarrer Jean Elex Normil. Der 50-Jährige gebürtige Haitianer ist seit vier Jahren Vikar der Pfarreiengemeinschaft Barmen-Wupperbogen-Ost im Erzbistum Köln.

Text und Foto: Stefan Lieser